Aus dem Bürosessel auf den Mont Blanc“
Ich gebe es gerne zu: nach Gesprächen mit Sportmedizinern war ich äußerst skeptisch, ob ein paar Stunden unter normobar-hypoxischen Bedingungen pro Woche einen positiven Effekt auf die Höhenakklimatisation haben würden. Es half aber eigentlich nichts. Denn ich hatte mich kurzfristig entschieden, dem „Monarchen aufs Dach zu steigen“ und aufgrund meines knapp bemessenen Urlaubs keine Chance auf eine adäquate Höhenakklimatisation. Erfahrungen unangenehmer Art hatte ich durchaus schon gemacht, beispielsweise bei meinem Aufstieg auf den Kilimandscharo über die noch relativ lange Machame-Route. Mit den typischen Symptomen eines angehenden Lungenödems auf dem Gipfel – das war kein Spaß. Nun denn, ich habe mir an lauen August-Sommerabenden dreimal die Woche Eure „Sauerstoffmaske“ auf dem Sofa gegönnt und danach das Laufband. Insgesamt 8 Sitzungen. Die Betreuung – beginnend mit der Diagnostik, über die v.a. psychologisch wichtige Unterstützung während der Trainingsphasen habe ich immer sehr geschätzt. Auch die zeitliche Flexibilität mit Einheiten teilweise bis spätabends weit nach zweiundzwanzig Uhr. Obgleich ich mit der Zeit keine wirkliche Verbesserung meiner Sauerstoffsättigung bemerkt habe (die Einheiten wurden allerdings auch stets gesteigert), so habe ich doch bei meinen Wochenendtouren in den Bergen rasch gemerkt: „holla, Du bist aber gut drauf heute!“. Die zwei Gipfeltage am Mont Blanc haben uns über die Südseite geführt: 1.600Hm am ersten Tag auf die Gonella-Hütte, 1.800Hm schliesslich auf den Gipfel und 1.700Hm wieder herunter (Refuge Tete Rousse). Obgleich ich sehr in mich hineingehorcht habe auf die bereits bestens bekannten Symptome – es gab keine. Außer der in dieser Höhe völlig normalen Kurzatmigkeit haben mich weder Kopfschmerzen, Schwindel noch auffällige Müdigkeit gehandicapt. Und die Energie hat auch für den kräfteraubenden Abstieg ausgereicht – 17 Stunden. Auch in der Zeit danach konnte ich noch lange von dem Effekt des Höhentrainings zehren – immer konnte ich noch mühelos eine Scheibe drauflegen. Ob mit dem Bike oder beim Trekking.
FAZIT: ich möchte Euer Höhentraining gerne jedem empfehlen, der eine gewisse Anfälligkeit für die Entwicklung einer Höhenkrankheit in sich trägt bzw. für solche, die wie ich, mehr oder weniger direkt aus dem Bürosessel „hoch hinaus wollen“ ohne dafür ausreichend Vorbereitungszeit zu haben. Danke Euch für die professionelle Begleitung. Und mit Sicherheit – auf bald!